Die erste und entscheidende Frage:

1.
Wie treffe ich die richtige Auswahl des Fachgeschäfts für den Instrumentenkauf? Spielt der Preis oder die Qualität für mich die wichtigste Rolle, sollte ich mich für die Qualität entscheiden sind hier anschließend die wichtigsten Tipps zur tatsächlichen Qualitätskontrolle.

2.
Fachgeschäft ist nicht gleich Fachgeschäft. Zu beachten sind! Qualifizierung des Inhabers?, Referenzen?, Empfehlungen?

3.
Optischer Gesamteindruck der Ware? Instrumente gut sichtbar? Am besten ist Tageslicht zur Begutachtung.

4.
Pflegezustand der Instrumente? Zu trockene Griffbretter? Wird die Luftfeuchtigkeit im Fachgeschäft überwacht? Ist ein Hygrometer vorhanden?

5.
Sind die Griffbretter eingepflegt? Konservierung mit Spezialöl erforderlich! Sind aus den trockenen Griffbrettern die Bundstabkanten ausgetreten?

6.
Der Zustand der Besaitung? Mulmiger matter Ton? Sind die Saiten zum Teil angeschwärzt, schmutzig und alt?

7.
Bundoberfeld, nicht abgerichtet und poliert? Saiten werden in einigen Lagen scheppern! Sattel zu hoch? nicht einintoniert? Testen der Interwalle an den Bünden. Intonation? Oktavreinheit?

8.
Wurde die Gitarre gut eingestellt? Halsstab, oft zu durchgehangen, nicht richtig eingestellt, in der mittleren Lage sehr schwere Bespielbarkeit?

9.
Elektrik, Potis kratzen? Schalter für Pickups, Funktionstest durchführen? Wie funktioniert das Tremolosystem? Stimmstabilität? Mechaniken, Gängigkeit oft nicht richtig eingestellt?

10.
Halsfeeling, rückseitig beim Bespielen? Unebene Lackierung? Gurtpins locker!!! Kann beim ersten Gebrauch das Ende sein.

11.
Schwarze oder farbig deckende Lackierungen bei Akustikgitarren, oftmals werden hier minderwertige Tonhölzer verarbeitet!!! Wird laminiertes Schichtholz oder Sperrholz für die Decke verarbeitet? Das Instrument wird nie klingen wie mit einer massiven Tonholzdecke. Alte Faustregel ...es wird nie ein Nerz auf Karnickel getrimmt, es passiert immer in umgekehrter Reihenfolge.

12.
Die Holzauswahl bei E – Gitarren & Bässen ist sehr wichtig!
Der Ton kommt immer aus der Grundsubstanz nicht wie falsch angenommen aus der Elektronik. Ein Pickup bzw. Tonabnehmer ist nur das Ohr an der Saite. Sicherlich funktionieren die Baugruppen in Symbiose aber es baut sich aus dem Hals und dem Body danach über die Schwingungsknotenpunkte Steg und Sattel und zuletzt über die Elektrik ein Instrumentenkonzept auf. Deshalb die wichtigste Frage. Ist hier Rechtes gegen rechtes Holz und Linkes gegen linkes Holz fachgerecht verleimt? Entspricht die Holzqualität, die der Produktlinie? Die natürlichen Bestände an abgelagerten Tonhölzern sind e` erschöpft. Das Tonholz kommt leider nur noch aus den Trockenkammern der Hersteller!!!

13.
Eine alte Instrumentenbauer „Weisheit“ besagt, die erste Generation fällt das Holz, die zweite Generation lagert das Holz ein, die dritte Generation verarbeitet das Holz. Das ist in der heutigen Zeit kaum noch der Fall, nur bei limitierten als Unikat gefertigten Meisterstücken wird darauf explizit Wert gelegt.

14.
Das war lediglich eine Empfehlung zur handelsüblichen Praxis. Abstriche an Qualität kosten in nachträglicher Überarbeitung durch einen Gitarrenbauer meistens mehr, als jeder „Niceprice“ eines Discounters verspricht.
Selbstverständlich treffen Sie als Kunde immer die Auswahl.
 

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